Qigong ist seit einigen Jahren aus den Behandlungskonzepten vieler psychosomatischer Kliniken nicht mehr wegzudenken: Die durch Qigong bewirkte Stressreduzierung äußert sich im körperlichen und seelischen Empfinden, die Förderung der Selbstwahrnehmung vermittelt die oft verloren gegangene Sensibilität für den eigenen Körper, aber auch die eigenen Emotionen. Die Wirkungen auf das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen werden immer deutlicher. Ausgehend von Antonio Damasio („Ich fühle also bin ich“) und der Embodiment-Theorie (Storch, Tschacher, Hüther) wollen wir diese und andere Ansätze der Forschung, die große Einflüsse auf das Bild vom Menschen haben, darstellen und ihre Bedeutung für die Psychotherapie verständlich machen. Wir möchten die Möglichkeiten darstellen, mit Qigong in der Gruppe aber auch im Einzelunterricht unmittelbar auf den Prozeß des sich wieder in sich, im eigenen Körper zu Hause Fühlens einzuwirken, die eigene Kraft und Stärke zu spüren und daraus wieder ein Gefühl für die eigene Selbstwirksamkeit zu erleben und im Alltag zu entwickeln. Im gemeinsamen Üben ausgewählter Qigong-Übungen wollen wir unmittelbar diese Erfahrungen vermitteln und erlebbar machen aber auch Anregungen zum Einsatz im Gruppen- und Einzelunterricht für Qigong-Lehrende geben. Wir wollen die Bedeutung der Lebenspflege im Rahmen von psychotherapeutischen Prozessen und wichtige Aspekte aller Bereiche der Lebenspflege für das Wiederlangen psychischer Gesundheit darstellen. Weiter möchten wir Raum für Erfahrungsaustausch und Fragen geben.
Das Seminar richtet sich an Qigong-Praktizierende und vor allem auch Lehrende sowie an Teilnehmer aus den anderen Bereichen der Offenen Schule der SMS wie Taiji, Diätetik und Tuina.